Content Marketing bei KKundK: Die Story als Instrument statt Format (#CMK4)

Unsere Content Marketing Reise geht weiter. Und die neueste Erkenntnis ist: Die Story kann als Instrument des Content Marketings manchmal hilfreicher sein denn als Format.

Wir arbeiten zur Zeit an einer Reihe von Blogposts zum Thema Digitales Reporting / Online-Geschäftsberichte. Zugeschnitten auf unsere brandneue Persona "Patrizia" (eine leicht desillusionierte Projektleiterin für Geschäftsberichte in einem mittelgroßen Automobilzulieferunternehmen) bin ich in der Agentur auf der Suche nach Ratgeber-Inhalten für den optimalen Geschäftsberichtsprozess. Und man sollte denken, dass nach 42 Jahren und mehr als 1000 Projekten dieses Wissen in der Agentur zuhauf vorhanden ist.

Ist es auch, man kommt nur schwer dran, oder besser: man kommt nur dran, wenn man richtig fragt. Jeder der Projektleiter, mit denen wir im Rahmen von Interviews und kleinen Workshops gesprochen haben, bringt eine unglaubliche Menge von Erfahrungen mit - aber die wenigsten berichten davon. Ihr Verhalten, ihr Projektmanagement ist zumeist tadellos, ihre Kunden arbeiten gerne mit ihnen - aber eben nicht, weil sie über ihr Geschäft so gut reden können, sondern weil sie es so gut betreiben. Sie sind zuverlässig, erkennen durch ihre Erfahrung Projektmanagementfallen auf 3 Monate, wissen Klippen geschickt zu umschiffen, aber wie sie das machen, darüber sprechen sie im professionellen Umfeld selten. Statt dessen reden sie von Standards, Methoden und Routinen, denn das zeichnet ihrer Meinung nach den Profi aus.

Auch deshalb brachte unsere erste, offene Fragerunde nur Erwartbares an den Tag, also ziemlich langweilige Projektstandards. Die findet man aber in jedem Lehrbuch, die machen unsere Mitarbeiter und uns nicht besonders. Was uns besonders macht ist das spezielle, erfahrungsbasierte und individuelle Wissen des Menschen hinter dem Profi. Das fanden wir jedoch erst, als wir investigativ vorgingen, also gezielt nach dem Ungewöhnlichen, der Anekdote fragten, nach speziellen Projekte und Kunden, kurz: als wir die Profis dazu brachten Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten transportierten endlich die brauchbaren Insider-Tipps und lehrreichen Lessons Learned nach denen wir gesucht hatten. Oder hätten Sie gewusst, dass man bei Vorständen besser noch jemanden an die Hintertür stellt, damit er dem Fotografen nicht entkommen kann ;)

In diesem Fall werden wir diese Stories nicht im Blog erzählen. Mir ist das Risiko zu groß, dass man hier und da einen Kunden erkennt, oder schlimmer noch: der Kunde sich selber. Am Ende werden aus diesen Stories wieder Checklisten für Projektmanager, hilfreiche Handreichungen für Profis, die den Arbeitsalltag erleichtern und Klippen vermeiden helfen. Aber es war die Kraft der Geschichten, die uns diese Checklisten ermöglicht hat.

Und deshalb bleibt mir als Fazit: Geschichten sind bei weitem nicht immer das richtige Format für das Content Marketings, aber immer ein gutes Tool, um an den wirklich guten Stoff zu kommen.