Sehen wir uns bei Somewhere?

Ihr kennt das: Spätestens alle paar Wochen flattert die Einladung zu einem neuen Social Network in die Timeline. Die erste ignoriere ich meistens, aber nach der fünften fange ich an, darüber nachzudenken, ob ich etwas verpasse, wenn ich es mir nicht wenigstens mal angeschaut habe. (Wisst ihr noch „Amen“? – das heißt jetzt glaube ich „thanks“ ...)

Wie ich auf Somewhere aufmerksam wurde, weiß ich leider nicht mehr (das war vor dem Urlaub), aber die Idee eines visuellen Business-Netzwerks hat mir so gut gefallen, dass ich mich angemeldet habe, obwohl – und das ist ein großes Manko, wie ich finde – es die app bisher nur für das iPhone gibt. Ich habe mir also die Desktop-Anwendung angeschaut.

Somewhere ist eine „visual platform for sharing your work“. Das Besondere daran ist einerseits der visuelle Aspekt (jeder Post muss ein Bild enthalten) und auf der anderen Seite die wunderbar lockere und freie Art, seine Arbeit dort zu präsentieren. Es geht explizit nicht darum, was man bereits geleistet hat und ordentlich aufgelistet in einem Lebenslauf zeigen würde, sondern um die kleinen Dinge, die die tägliche Arbeit ausmachen. Inspiration für eigene Posts (die heißen hier „sparks“) bieten Fragen wie „What was your highlight of the day?“ oder „What are your team rituals?“.

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Ich kann mir die Antworten von anderen anschauen, nach Personen oder Unternehmen suchen oder über „tags“ nach bestimmten Themen suchen, die mich interessieren. Die Anmeldung erfolgt als Person, ist aber automatisch kombiniert mit einem Unternehmen. Es gibt also eine Profilseite für Kuhn, Kammann und Kuhn, wo ich arbeite, und eine für mich. Die sieht im Moment noch so aus – zugegeben noch ziemlich leer und der spark in deutscher Sprache ist wohl auch eher ein Ausrutscher, die Sprache bei somewhere ist englisch.

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Justin McMurray (Co-Founder) fasst in einem Post bei Medium die Idee zu somewhere so zusammen:
„Show the world what you really do. Be open, visual and honest. There’s enormous beauty and opportunity in the extraordinary world of 21st century work. Share it. Certainly, burn or delete your CVs. And companies, take a hard look at your ‘employer branding’ (i.e. marketing spin). Show the world your work and you just might find that it liberates your search for the right place, attracts like-minded souls, and at the least, helps dispel the naiveté of 21-year olds who believe in unicorn-filled, double-rainbow-illuminated workplaces.“

Ein möglicher Einwand an dieser Stelle wäre: „Und was bringt mir das jetzt?“
Das kann ich auch noch nicht beantworten und ich kann mir auch vorstellen, dass diese Art der Präsentation nicht zu jeder Person (oder zu jedem Job) passt. Mein erster Eindruck ist auf jeden Fall der einer inspirierenden Form des Networking, zu der ich sehr schnell Zugang finde und die Spaß macht. Was daraus wird – was ich daraus mache – wird sich zeigen. Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Plattform entwickelt und hoffe, ich finde die Zeit, mich etwas intensiver damit zu beschäftigen. Dafür wäre auf jeden Fall aber eine Android-App nötig. Vielleicht gibt es die ja bald? Noch ist übrigens eine Einladung nötig, um sich anzumelden, das war aber in meinem Fall gar kein Problem und ging ganz schnell. (Ich kann übrigens auch Kollegen einladen, falls jemand möchte aus dem kkundk-Team.)

Ihr findet Somewhere im app store oder hier.
Natürlich gibt es auch ein blog (Leseempfehlung!).

PS: Das nächste Netzwerk, zu dem ich über LinkedIn inzwischen schon mehrere Einladungen bekommen habe, ist Manetch – laut einem Artikel bei Netzpiloten.de (update: Leider nicht mehr verfügbar) auch ein Berliner Startup für „business-matchmaking“. Leider habe ich noch niemanden finden können, der das tatsächlich nutzt und mir von seinen Erfahrungen berichten konnte. Wenn sich das ändert, schaue ich mir auch das gerne mal an.