Agenturpitches sind aufwändig und kompliziert. Am liebsten, will man schnell ans Ziel kommen um die perfekte Agentur für das Projekt finden und loszulegen. Oft werden gerade aus einem Effizienzdenken heraus Fehler begangen, die im Endeffekt mehr Aufwand und Ausgaben bedeuten. Damit Sie ohne große Probleme durch den Pitch-Prozess kommen, haben wir hier eine kleine Übersicht der gröbsten Fehler zusammengestellt, die Unternehmen machen können und wie man sie verhindert.
1) Agenturauswahl ohne Sinn und Verstand – Wehret den Anfängen!
Bevor die geballte Kreativkompetenz im Unternehmen aufschlägt, liegt die Arbeit zunächst beim Kunden: Überlegen Sie, welche Agenturen für Ihre Zielerreichung in Frage kommen. Ein detailliertes Agenturscreening liefert hier eine erste Vorauswahl, sogenannte Pitchberater können mit ihrem Erfahrungsschatz und Kontakten dabei beratend zur Seite stehen.
Welcher dieser Agenturtypen passt zu Ihren Zielen?
Sie können durchaus zwischen drei und fünf Agenturen einladen, wichtig ist hierbei allerdings eine offene Informationspolitik, dass es sich um einen Pitch handelt. Dies sorgt für einen vertrauensvollen Beginn der Zusammenarbeit und verhindert falsche Erwartungen.
2) Pitch-Honorar als Knock-out-Kriterium – Eine Frage der Ehre
Manche Unternehmen sind immer noch überrascht, wenn Agenturen ein Pitch-Honorar aufrufen. Dabei steht dieses zumeist trotzdem in keinem Verhältnis zum eigentlichen Aufwand: Die Agentur stellt Ihnen immerhin auf Basis Ihres Briefings ein fertiges Konzept zur Umsetzung vor – und egal, ob Sie sie am Ende auswählen, die Arbeit ist angefallen und sollte bestenfalls entsprechend honoriert werden. Dieser Betrag kann je nach Aufwand variieren, wird aber von vielen Agenturen bei gewonnenem Pitch verrechnet.
Wieviel kalkulieren Unternehmen im Schnitt für einen Agenturpitch?
3) Unvollständiges Agenturbriefing – Denn sie wissen nicht was sie tun
Ein detailliertes und möglichst verbindliches Briefing ist wohl die Basis für den Pitch-Erfolg. Niemand kennt Ihr Produkt und Ihr Unternehmen so gut wie Sie, nehmen Sie sich die Zeit, dieses Wissen und Ihre Leidenschaft mit der Agentur zu teilen. Nutzen Sie Briefingvorlagen, die alle relevanten Kriterien berücksichtigen.
4) Viel zu knappe Timings und Vorlauf – Gut Ding will Weile haben
Ausreichend Zeit und realistische Timings sind knappe Güter, wenn es um Kreativprozesse geht. Dabei ist Mehrstufigkeit beim Pitch-Prozess elementar. Planen Sie bereits bei der Ausschreibung ausreichend Zeit ein für Briefings, Rebriefings, sog. Schulterblicke und Feedbackgespräche. Nur dann bekommen Sie garantiert auch Ergebnisse, die Sie zufriedenstellen werden.
5) Mangelndes Equipment und fehlende Entscheidungsträger – Die Pitchpräsentation
Des Beraters Alptraum ist es wohl, wenn er nach einer durchgearbeiteten Nacht am Pitch-Tag in einen stickigen Meetingraum ohne passendes technisches Equipment geführt wird. Stellen Sie als Unternehmen sicher, dass die richtigen Anschlüsse für Laptops und Co. zur Verfügung stehen und die Boxen einsatzbereit sind. Und bringen Sie für das Meeting alle wichtigen Entscheider und ausreichend Zeit mit.
PS: Kennen Sie den Pitch-Kodex schon? Hier geht es darum, allgemeine Standards für Ausschreibungen zu setzen, um einen reibunglosen Ablauf des Pitch-Prozesses für Unternehmen und Agenturen zu ermöglichen. Unseren Blogbeitrag dazu finden Sie hier.
6) Fehlende Sachlichkeit im Entscheidungsprozess – Struktur muss her
Wenn es an die Entscheidung für oder gegen eine Agentur geht, dominieren bei vielen Unternehmen subjektive oder gar emotionale Beweggründe. Machen Sie es sich doch einfacher: Eine Bewertungsmatrix schafft Vergleichbarkeit zwischen den vorgestellten Konzepten und erleichtert die Evaluation und die finale Entscheidung um ein Vielfaches. Und es verhindert zudem Reibungspunkte innerhalb Ihrer Hierarchieebenen.
7) Unterlegene Agenturen im Ungewissen lassen – Lasst uns doch Freunde bleiben!
Wer ahnen kann, wieviel Arbeit und Schweiß in einer Pitchvorbereitung steckt, der kann sich vorstellen, wie wertvoll ein qualifiziertes, ehrliches Feedback für die abgelehnten Agenturen ist. Der Griff zum Telefon und ein persönliches Gespräch zeigen Respekt füreinander und für das Geleistete.
Mit diesen Tipps steht Ihrem hochwertigen Pitch mit erfolgreichem Abschluss hoffentlich nichts mehr im Wege. Viel Erfolg!
Wir haben uns hier auch nochmal ganz ausführlich dem Thema Agenturpitch gewidmet, um den ganzen Prozess darzustellen, Ihnen offene Fragen zu beantworten und Ihnen das Leben ein bisschen leichter zu machen.