Erfrischende neue Eindrücke gewinnen, regional sowie international bewegende Best Practice Cases sehen und erleben und nicht zuletzt gute alte Bekannte wiedertreffen – der Content Gipfel am 25. Januar in Köln hielt, was er versprach. Viele Anregungen für zukünftige Projekte und nicht zuletzt die Bestätigung meiner Erkenntnis: Die Vorstellungen und Meinungen über Content Marketing gehen nach wie vor oftmals weit auseinander.
Vielleicht bin ich manchmal einfach etwas zu streng in meiner Überzeugung. Dennoch: Für mich bleiben Geschichten, die zusätzlichen Content rund um Kampagnen herum in die einschlägigen Kanäle einspeisen, eindeutig eine Spielart der Werbung und sind maximal Branded-Content. Content-Marketing dagegen hat für mich originär keine klare Werbebotschaft, sondern soll gezielt nur Interesse für ein Thema generieren. Auf dem Branded Content-Gipfel am 25. Januar in Köln gab es dafür einige beeindruckende Beispiele.
Aktuelle Beispiele aus der Content-Marketing-Welt
Um es vorwegzunehmen: Besonders bewegt hat mich vor diesem Hintergrund ein Slot zum Dokumentarfilmprojekt „Der magische Muskel“. Der Film befasst sich mit einem Meilenstein der Herz-Chirugie, genauer gesagt der ersten geglückten Herztransplantation von Dr. Christiaan Barnard, die allein in den letzten zwanzig Jahren die durchschnittliche Lebensdauer für Herzpatienten um fast zehn Jahre verlängert hat. Man spürt direkt, wenn Menschen Themen mit Leidenschaft angehen und sich Zeit für die Recherche nehmen, und offenbar werden längere Formate ja selbst in der Google-Ranking-Welt auch wieder belohnt. Auch für die Hobbyköche unter uns gab es mit dem Mitmach-Kochportal nützliche Tricks aus der Praxis fürs tägliche Leben, z.B. wie man ein köstliches und gesundes Eis schnell selber macht – so soll es sein in meiner Content-Marketing-Welt.
Globale Marken-Helden
Zum ersten Mal war in diesem Jahr die BCMA (branded content marketing association) mit als Veranstalter dabei und brachte gleich frischen globalen Wind sowie Marken-Helden ins ehrwürdige Filmforum des Museum Ludwig. CEO Andrew Canter aus London machte mit seiner Keynote „Branded Content is Awesome – An International Overview“ wieder einmal deutlich, dass die Idee des Content-Marketings eigentlich schon recht alt ist. Ein Beispiel: der berühmte Michelin-Restaurantführer, den der bekannte Reifenhersteller guten Kunden bereits Anfang des 20. Jahrhunderts als nützlichen Begleiter auf dem Lebens-Highway schenkte. Die darauffolgende Erfolgsgeschichte kennt jeder!
Unerschöpfliche Möglichkeiten für guten Content
Die Möglichkeiten guten Content zu veröffentlichen sind heute allerdings dank der Verschmelzung vieler Technologien weitestgehend unerschöpflich und bieten ein breites Spektrum für Kreative und Nutzer. Als Beispiel möchte ich die videmic-App nennen. Sie ermöglicht es, auf Events auch ohne Internetverbindung Bewegtbild-Content zu teilen, der dann im Nachhinein überall offline angeschaut werden kann. Die totale Konvergenz via Mixed-Media-Anwendungen inklusive Augmented Reality (AR) dagegen, beispielsweise von BMW, zeigt, wie fließend diverse Inhalte sich zu einem Gesamt-Content-Werk verbinden können. Da stört selbst die HoloLens als Mixed-Reality Brille nicht, nur das stetige Nachjustieren auf dem Kopf nervt ein wenig – sonst funktioniert die Interaktion nämlich nicht optimal.
Allerdings würde ich mir bei letzterem eine noch intuitivere Nutzerführung wünschen. Dennoch: Der Trend zu mehr Entertainment auch hin zu Live-Formaten, mehr Bewegtbild, mehr User-Engagement inklusive Gamification ist ganz klar vorgezeichnet. VR-Anwendungen werden in der Szene dagegen nur begrenzte Einsatzmöglichkeiten zugeschrieben.
Weitere Highlights
Zu den weiteren Highlights, die mir an diesem Tag begegneten, gehörten auch die gezeigten interaktiven Comics und Cartoons als Content-Format. Sie bieten nicht nur Unterhaltungswert, sondern intensivieren die Experience beim User bzw. Kunden. Und auch der Spruch: „Think as a Marketer, act as a Publisher“ oder die hilfreichen Tipps bezüglich rechtlicher Implikationen werden mir weiter im Gedächtnis bleiben.
Fazit
Ein gewonnener Tag. Denn was Content bewirken, welcher Impact erzeugt und wie er auf Marken einzahlen kann, wurde beim Branded Content-Gipfel sehr schnell deutlich. Der Austausch über einmalige Erfahrungen und emotionale Erlebnisse mit Themenwelten und Marken gaben mir einen guten Impuls. Neben der kreativen Vernetzung und dem Wissenstransfer im persönlichen Dialog – völlig offline natürlich – bekam ich viele wertvolle Inspirationen – direkt vor der Haustür. Als Abschiedsgeschenk gab es im letzten Coffee-Break für mich noch eine wertvolle Entdeckung für das nächste Agentur-Give-away: ein ultrakurzes Verbindungskabel zum Klappen für den Schlüsselbund. Äußerst nützlich! Denn ohne Power im Gepäck bleibt mobil verfügbarer Quality-Content doch nur bloßes digitales Rauschen.