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„AI Fusion“ für Magazine: Smarter arbeiten für bessere Publikationen

Geschrieben von Carsten Rossi | 13.11.2024 16:13:04

Die Produktion hochwertiger Magazine ist ein komplexer Prozess mit vielen Beteiligten und zahlreichen wiederkehrenden Aufgaben. Gefühlt verbringen wir deshalb 80% der Zeit mit Routinetasks wie Koordination, Dokumentation, Korrekturen und der Kontrolle von Details. Für die wirklich wichtigen Dinge - ausführliche Recherchen, kreative Konzepte, innovative Formate – bleibt oft zu wenig Raum. Deshalb beschäftigt mich eine Frage schon meine gesamte Karriere: Wie schaffen wir es, Magazinprojekte effizienter zu machen - und dabei gleichzeitig die Qualität zu steigern?

Mit Hilfe von generativer KI – auf Basis unserer eigenen Service-as-a-Software Plattform AssistantOS – besteht nun endlich die Möglichkeit, den Gordischen Knoten aus Effizienz und Qualität zu durchschlagen. In den letzten Monaten haben wir intensiv damit experimentiert, KI systematisch in der Kreation einzusetzen. Und das Ergebnis hat selbst uns überrascht: Es scheint durchaus in Reichweite zu sein, unsere Teams etwa 20% effizienter zu machen – und dadurch Ressourcen für neue kreative Energie freizumachen. Wir haben plötzlich Zeit für viele Dinge, die bei Magazinprojekten oft den bekannten Zwängen zum Opfer fallen.

Wir planen, diese Effizienzgewinne einerseits in Form günstigerer Projektkosten an unsere Kunden weiter zu geben. Aber in einer idealen Welt möchten wir einen Teil der gewonnenen Zeit und Energie auch in bessere Konzepte und kreativere Lösungen investieren. Unser Ziel: Keine Kompromisse mehr zwischen Qualität und Budget machen – oder zumindest weniger davon.

Aus diesem Anspruch heraus haben wir unseren „AI Fusion“ Magazin-Prozess entwickelt: Durch den systematischen Einsatz von KI-Assistenten vom ersten Tag an schaffen wir mehr Raum für die wirklich wichtigen Dinge - konzeptionelles Denken, kreative Innovationen und intensive Recherchen. Die Assistenten ersetzen dabei nicht die menschliche Kreativität, sondern sie ermöglichen es uns und den Teams beim Kunden, sie besser zur Entfaltung zu bringen.

Konkret sieht unser „AI First“-Ansatz so aus: Wir nutzen unsere eigene datenschutzrechtlich unbedenkliche Plattform AssistantOS, um Magazinprojekte von der Konzeption bis zur Umsetzung KI-gestützt zu realisieren. Dabei arbeitet das KR-Team selbst mit den Assistenten, stellt die projekt-spezifisch entwickelten Assistenten aber auch den Kunden zur Verfügung.

Der Einsatz von KI konzentriert sich dabei auf die folgenden 5 Projektbereiche:

Setup & Konzeption

In dieser Phase nutzt das KR-Team folgende Assistenten:

  • „Konzept-Assistant“: Das Team stellt die richtigen Fragen, sammelt das Material – und nutzt dann diesen Assistenten, vorhandene Magazine, Strategie-Dokumente und Zielgruppenstudien zu analysieren und alle relevanten Aspekte für das neue Konzept zu berücksichtigen
  • „Benchmark-Assistant“: Untersucht von uns recherchierte Wettbewerbspublikationen und identifiziert relevante Trends
  • „Panel-Assistant“: Testet erste Konzeptideen des Teams mit virtuellen Fokusgruppen und liefert datenbasierte Insights

Redaktionsplanung

Für die systematische Planung nutzen wir:

  • „Themenplaner“: Entwickelt Vorschläge für Themen und Storys basierend unserer Vorgaben zu Strategie, Zielgruppeninteressen und Aktualität
  • „Format-Scout“: Empfiehlt passende Darstellungsformen für verschiedene Inhaltstypen
  • „Ressourcen-Planer“: Kalkuliert Aufwände und erstellt realistische Zeitpläne

Content-Produktion

Hier stellen wir den Redakteuren bei uns und beim Kunden eine umfassende Suite von Assistenten zur Verfügung:

  • „Interview-Assistant“: Unterstützt bei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung verschiedener Interview-Formate, z.B. durch Entwicklung von Fragen und die Transkription digitaler Aufnahmen
  • „Story-Entwickler“: Hilft bei der Konzeption und Umsetzung verschiedener Textformate
  • „Bildkonzept-Assistant“: Entwickelt visuelle Storytelling-Ansätze und Mood Boards
  • „Handover-Assistant“: Bereitet Content für verschiedene Ausgabekanäle auf (Print, Digital, Social Media etc.)

Qualitätssicherung

Die QS-Suite umfasst mehrere spezialisierte Assistenten:

Lektorats-Suite:

  • „Style-Guard“: Prüft Corporate Wording, Gender-Regeln und Tone of Voice
  • „Grammatik-Polizei“: Überwacht Rechtschreibung und Grammatik
  • „Consistency-Checker“: Sichert einheitliche Schreibweisen
  • „Readability-Coach“: Optimiert Texte für definierte Zielgruppen

Fact-Checking-Suite:

  • „Data-Validator“: Verifiziert Zahlen und Fakten
  • „Quote-Checker“: Standardisiert und prüft Zitate

Format-QS:

  • „Längen-Optimierer“: Passt Textlängen kanalspezifisch an
  • „SEO-Guardian“: Optimiert für externe  digitale Kanäle

Monitoring

Monitoring-Assistenten bereiten die Erfolgskontrolle vor:

  • „KPI-Assistant“: Wertet gemeinsam vereinbarte Performance-Indikatoren aus
  • „Feedback-Analyst“: Wertet Reaktionen (Kommentare etc.) aus

Wie ein Magazinprojekt mit AI Fusion konkret abläuft

In der ersten Phase nutzt unser Team die KI-Assistenten zunächst intern: Der Konzept-Assistant hilft uns, aus den Briefing-Unterlagen und Strategiedokumenten die wichtigsten Insights zu destillieren. Der Benchmark-Assistant analysiert parallel den Wettbewerb. Und mit dem Panel-Assistant testen wir erste Ideen - quasi eine virtuelle Fokusgruppe, die uns hilft, die Richtung zu justieren.

Auf dieser Basis entwickeln wir das Grundkonzept. Dabei konfigurieren wir schon die ersten Assistenten speziell für das Projekt: Der Style-Guard lernt die Content-Regeln, der Themenplaner wird mit der Unternehmensstrategie gefüttert, der Story-Entwickler bekommt Best Practice Beispiele.

Für die erste Ausgabe arbeiten wir dann hybrid: Unser Team entwickelt gemeinsam mit dem Kunden die Inhalte bereits mit Unterstützung der Assistenten - aber noch mit viel manuellem Feintuning. Das gibt uns die Chance, die Assistenten perfekt zu kalibrieren. Wenn zum Beispiel der Interview-Assistant die ersten Interviews vorbereitet, schauen wir genau, wo wir stilistisch oder inhatlich nachschärfen müssen. Oder wenn der Bildkonzept-Assistant Mood Boards erstellt, justieren wir die Parameter so lange, bis die Ergebnisse wirklich zum Unternehmen passen.

Parallel schulen wir das Team des Kunden. Nicht mit theoretischen Workshops, sondern hands-on an konkreten Aufgaben. Zum Beispiel: Wie nutze ich den Story-Entwickler, um aus einem Fachtext eine packende Geschichte zu machen? Wie setze ich den Format-Scout ein, um die beste Form für ein Thema zu finden? Wie optimiere ich mit dem Handover-Assistenten meine Texte für verschiedene Kanäle?

Ab der zweiten Ausgabe wird es dann richtig spannend: Die Assistenten sind konfiguriert, die Teams sind vertraut mit ihnen - jetzt können wir die Effizienzvorteile voll ausschöpfen. Der Themenplaner schlägt relevante Stories vor, der Interview-Assistant bereitet die Gespräche vor, der Handover-Assistant adaptiert die Inhalte für verschiedene Kanäle, die QS-Suite sorgt für Qualität.

Das Beste daran: Die gewonnene Zeit können wir in echte Innovation stecken. Statt sich mit Routineaufgaben aufzuhalten, haben die Teams mehr Raum für kreative Experimente, tiefere Recherchen oder neue Formate. Und wenn sich Anforderungen ändern - etwa neue Zielgruppen oder Kanäle dazukommen - passen wir die Assistenten entsprechend an.

Ein Customer Success Manager von uns begleitet das Projekt dauerhaft. Er sorgt dafür, dass die Assistenten optimal genutzt werden und hilft bei der Integration neuer Features oder Use Cases. So entwickelt sich das Magazin kontinuierlich weiter – technisch und kreativ.

Fazit

Mit unserem AI Fusion Magazinansatz schaffen wir etwas, das bisher unmöglich schien: Wir verbessern die Qualität und senken gleichzeitig die Kosten. Die eingesparte Zeit fließt direkt in kreative Exzellenz, während die automatisierten Prozesse die Effizienz steigern. Der Kunde profitiert von niedrigeren Projektkosten und einem besseren Produkt, wir profitieren von schlankeren Prozessen und mehr Raum für das, was wir am besten können: konzeptionell denken und kreativ gestalten. Und die Teams gemeinsam? Die können endlich das tun, wofür sie eigentlich angetreten sind - großartige Geschichten erzählen, statt sich in Routine-Aufgaben zu verlieren. Das nenne ich mal eine echte Win-Win-Situation. Oder um es mit einem Klassiker zu sagen: Manchmal muss man die Dinge anders machen, um sie besser zu machen.