82,9% aller Mitarbeiterzeitungen und Mitarbeitermagazine erscheinen aktuell gedruckt, nur 2,4% im Rahmen einer Mitarbeiter-App. Das sagen diejenigen Teilnehmer unserer Studie zur Zukunft der Mitarbeiterzeitung, die schon ein eigenes Magazin haben. Diejenigen hingegen, die noch keine Publikation haben, sehen die Welt etwas anders: nur etwas mehr als 50% sehen die Zukunft im Print, aber genau so viele sehen ihre Zeitung schon als App. Während also aktuell die App noch keine Rolle spielt, wären in jener Welt Print und App gleich wichtig.
Was lernen wir daraus? Zum einen, dass wir trotz Unternehmen wie Audi, die nach einigen Jahren der Abstinenz wieder eine Print-Version einführen, in Zukunft wahrscheinlich weniger gedruckte Magazine sehen. Ihr Anteil an der Kanalverteilung wird wahrscheinlich langsam aber kontinuierlich weiter sinken.
Wir lernen aber auch, dass sich ausgerechnet die „App“ als Stern am Himmel der Mitarbeiterkommunikation zu etablieren scheint. Was besonders deshalb interessant ist, weil Experten schon vor Jahren (für das Internet) das Ende der App Economy vorhergesagt haben - unter anderem weil Google mit dem Web App Format versucht hat die Dominanz der Native Apps zu beenden. Ein Plan, der nicht aufgegangen ist, wie das kontinuierliche Wachstum des Umsatzes mit Apps (laut Statista mehr als 1,5 Mrd EUR 2017 in Deutschland) zeigt.
Die App stirbt also nicht nur nicht, sie ist lebendiger als je zuvor, vor der Firewall und dahinter. Der Grund dafür ist meiner Meinung nach ein einfacher: viel stärker als die anderen (digitalen) Darreichungsformen des Mitarbeitermagazins (PDF, Intranet) steht die App für das perfekte „mobile first“ Erlebnis. Gerade als (gut gemachte) native App besitzt sie eine exzellente Usability und kann das volle Feature-Set des jeweiligen mobilen Betriebssystems ausnutzen. Kurz: sie ist perfekt angepasst an das einzige Instrument, das heutzutage nahezu jeder Mitarbeiter gleichermaßen zur Verfügung haben dürfte: das Mobiltelefon.
In gewisser Weise ist die App also mindestens ebenso „demokratisch“, zugänglich und damit effizient wie die gedruckte Version. Denn jeder - von der Verwaltung bis ans Band oder auf die Fläche - kann sie fast ohne Zugangsschwellen nutzen, weiß grob wie man sie bedient und kann sie ohne größeren Aufwand jederzeit mit sich führen. Im Gegensatz zu Print bietet sie zudem noch einige Vorteile in Sachen Messbarkeit („wer liest was“) und schneller Erreichbarkeit (durch die Notification-Funktionen des Betriebssystems).
Insofern ist diese sich abzeichnende Kombination von Kanälen für mich ein potenzieller Perfect Match. Müsste ich für einen Kunden heute eine Channel-Architektur für redaktionelle Inhalte erfinden, wäre mein Vorschlag vermutlich ein viertel- oder halbjährlich erscheinendes Themenheft in Print - und eine tages- oder zumindest wochenaktuelle Zeitung als dedizierte App oder Editorial-Bereich in einer größeren Mitarbeiterapp. Auf diese Weise hätte ich ein Medium für die großen, nachhaltigen Themen, für's Agenda Setting, für Aufmerksamkeit und Lesetiefe. Und eines für aktuelle Inhalte, Berichte und Real Life Storytelling, mit Feedback - und wo nötig Alert-Funktion. Auf Basis dieser Kanäle wären 90% aller Usecases für die Nachrichtenversorgung der Mitarbeiterkommunikation abgedeckt. Der Rest ist Intranet.
PS: In diesem Beitrag finden Sie zum Vergleich die Ergebnisse unserer Studie zur Zukunft der Mitarbeiterzeitung von 2017 und auf unserer Know-How-Seite zu Staffbase zeigen wir, welche Möglichkeiten die Mitarbeiter-App bietet.